Freitag, 21. Februar 2025

Man wird sehen......

 


Auf die Frage: „Und, wie geht es dir so?“ Gibt man wohl selten eine spontane, ehrliche Antwort. Klar kommt es darauf an wer, wie und wo die Frage gestellt wird. Aber Ehrlich, wer packt schon seine Probleme zwischen Tür und Angel aus. Oft denkt man bei sich sowieso: Wer interessiert sich denn wirklich für meine Probleme oder Herzensangelegenheiten.  

Doch ja, ich kann behaupten, mir geht es gut, ich fühle mich körperlich gesund. Gehe jeden Tag (mit kleinen Ausnahmen) auf meinem Berg --- trotz des vielen Schnees --- laufen. Ich geniesse – mehr oder weniger -- alles was mir der Winter hier bietet…vor allem aber auch das Alleinsein. Es ist kein Problem für mich, mit mir allein zu sein.

Nur mein Herz will sich noch nicht erholen…es hat immer noch einen tiefen Riss. Zu viel ist im letzten Jahr…und die Jahre davor passiert. Vor allem der Verlust meiner beiden Mädchen schmerzt mich immer noch heftig.

Vom Verstand her weiss ich wohl, dass ich mir Zeit geben und daran arbeiten muss um meine innere Harmonie wieder zu finden.

Aber meine vierbeinigen Mitbewohner fehlen mir sehr. Immer wieder ertappe ich mich bei der Überlegung, ob ich nicht doch Mal im Tierheim nachfrage soll. Dann rufe ich mir sofort meine Ziele für das kommende Frühjahr und den Sommer in Gedächtnis zurück. Ich will doch die Unabhängigkeit geniessen, frei sein und über meine Zeit nach Lust verfügen.

Ja, man kann nicht alles haben…ich wäre auch gar noch nicht für eine neue Hundebeziehung bereit.

Ist euch auch aufgefallen wie viel die Hunde kosten die man als Welpe oder Jungtier kaufen kann? Ich habe mich schon lange nicht mehr auf diesen Seiten aufgehalten und war darum richtig entsetzt. Hemmungslos fragen die Züchter für Preise ab 2500 Dollar bis über 3000 Dollar für diese kleinen French Bulldogs…oder einfach alle diese Rassen die halt im Moment „In“ sind. Für einen Berner Sennenhund 3200 Dollar…Preise variieren nach oben. Diese hochgezüchteten Tiere sind meistens auch nicht die gesündesten…Ich frage mich, ist es eine Prestige Frage einen irgendwie besonderen oder im Moment trendigen Hund zu besitzen? Ich möchte niemandem zu nahe treten...aber passt dieses Phänomen ein bisschen in unsere Zeit?


Später habe ich die Seite der SPCA von BC  aufgerufen, eine Seite, wo Hunde dringend ein neues Zuhause, eine Familie und Liebe brauchen.

Auf etwa 5 Seiten sind die Unglücklichen abgebildet…Junge, Alte, Grosse, Mittlere und kleine Zwerge. Mit treuem Blick schauen sie in die Kamera…und warten auf einen Menschen der für sie da sein möchte.


Wenn ich für mich rausgefunden habe wie wichtig mir meine Freiheit und Unabhängigkeit wirklich ist, werde ich mich zu gegebener Zeit wieder auf der Seite von SPCA umsehen…oder eben nicht. Es gibt genug ältere Hunde die dankbar sind noch einmal ein liebevolles Zuhause zu finden…Vielleicht kommt ja auch einfach plötzlich so ein Senior in mein Leben reinspaziert, nach dem Motto; nicht gesucht, aber gefunden….

Bis dann….

Liebe Grüsse aus dem winterlichen Kanada


Montag, 10. Februar 2025

Still Winter.....

mein Haus im Winter..

Schon fast Mitte Februar…immer noch tiefer Winter hier bei mir. Heute Morgen um 8.00 Uhr waren es minus -22°, für diese Jahreszeit und die Gegend hier, ganz normal. Bis jetzt war der Winter recht human. Nicht zu viel Schnee und die Temperaturen -- bis jetzt -- so, wie man sie in unserem Valley erwarten kann. Und als Entschädigung scheint seit fast zwei Wochen die Sonne und der Himmel erstrahlt in einem erstaunlichen Blau.

Jeden Tag mache ich mich nach dem Mittagessen auf und marschiere auf meinem Pfad den Berg hinauf. Ich geniesse die kalte, trockene und frische Luft, die Sonne…die Natur. Ich weiss ich habe das schon so oft beschrieben, aber ich werde mich nie sattsehen am Glitzern vom Schnee, den verschneiten Bäumen. Ich sehe all die Spuren vom Wild und manchmal bekomme ich sogar einen Hirschhintern zu sehen. 😊

Ich wandere durch den Schnee bis zu der Landing, wo Urs’ Haus stehen sollte, jetzt steht es nicht mehr. Seit letztem Herbst ist es verschwunden, abgerissen!


vorher..


seit letztem Herbst...ist nur noch das Basement...

Die 127 Acre sind zum Verkauf ausgeschrieben und dadurch kamen Menschen um das Property anzusehen und gingen natürlich auch in das unfertige Haus was nicht mehr sicher war. Zu lange war der offene Bau den Elementen ausgesetzt und so war es sicherer das ganze abzureissen, bevor sich jemand ernsthaft verletzt. All die vielen Stunden Arbeit die Urs da eingesetzt hat...All das Geld für Holz, Beton, Solar... Wie sagt man: „Ausser Spesen nichts gewesen.“ Eigentlich bin ich erleichtert, dass es weg ist. Jetzt steht noch der kleine Shop, wo die Solarpanels festgemacht sind…und  das Basement, wo das Haus darauf gestanden hat.

Vor ein paar Wochen habe ich mir einen kleinen Klappstuhl mitgenommen und and die Wand neben den Solarpanels gestellt. Da setze ich mich an die Sonne, vom Wind geschützt. In den letzten Tagen hatte ich dabei das leise Gefühl von Frühlingsduft – trotz der Minusgrade. Ich habe mir eingebildet, dass auch die Vögel anders singen, als noch letzte Woche. 

Meine Augen suchen die Stellen, wo unter den Bäumen schon der Schnee weg-geschmolzen ist. Noch einen Monat und dann sind wir dem Erwachen einen Schritt näher. Ich freue mich auf die kommende Zeit, wo die Natur wieder grünt und die Vögel am Morgen wieder singen. 

Nur Geduld, alles kommt zur richtigen Zeit…in diesem Sinn schicke ich liebe Wintergrüsse in die Welt.

 




Donnerstag, 2. Januar 2025

Fressen und gefressen werden......

Gestern Abend, Urs und ich waren beim Abendessen schlug etwas gegen die Aussentüre vom Ess/Wohnzimmer. Ja richtig, Urs und ich essen ab und zu zusammen, so am Heiligabend und eben gestern am Neujahrstag. Solange es friedlich zu und her geht warum nicht. Hier draussen sind wir aufeinander angewiesen ob uns das lieb ist oder nicht.

Ich auf Urs, dass er die Einfahrtstrasse freihält (Schnee pflügt) und Urs, dass ich ihm die Wäsche mache, er Strom und Wasser von mir beziehen kann. Für mich ist das so o.k…..wie gesagt, solange Urs sich mir gegenüber anständig und respektvoll verhält, stimmt es so für mich.

Gestern als wir beim Essen waren, schlug etwas gegen die Türe. Mit einem „holy moly“ was war das denn? Machte ich das Aussenlicht an und sah, dass gleich beim Haus eine grosse Eule im Schnee sass. Um sie lagen überall Federn auf dem Schnee. Mein erster Gedanke war, dass sie sich irgendwie verletzt haben könnte. 

Als ich aber etwas genauer hinsah sah ich, dass sich unter ihr etwas Befiedertes bewegte…sie hatte sich ihr Abendessen geschlagen. Nach den Federn zu urteilen muss die Eule eine Grous erwischt haben.




Ich habe schon mal geschrieben, dass die Grous das Vogelfutter am Boden zusammensuchen, das die Vögel verschwenderisch aus den Futterkästen schmeissen.



Die Futtersuche ist ihr nun zum Verhängnis geworden. Als ich später noch einmal nachschaute, war die Eule zum Fressen unter die  Bäumen umgezogen, wo es keinen Schnee hat.

Das ist der Lauf des Lebens…..fressen und gefressen werden…in der Natur eine Normalität.

Montag, 23. Dezember 2024

Es ist wieder so weit...

 

Sie ist wieder da, die viel besungene, besinnliche und stille Zeit. Diese paar Wochen im alten Jahr, die möchten wir so friedlich und harmonisch gestalten wie nur möglich. So ist das Bild das wir von der Adventszeit und Weihnachten haben, so sollte sie sein. 

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, war es da eigentlich anders? Ruhiger und besinnlicher?
Für meine Mutter war damals diese Zeit bestimmt auch stressig…nur hat man das Wort „Stress“ nicht wirklich verwendet, schon gar nicht im Zusammenhang mit Essen kochen, Putzen und Einkaufen!

Wie an Weihnachten üblich, hat man bei uns in der Familie Menschen die allein waren, am Heiligen Abend zum Abendessen eingeladen. Wie viele zu der Zeit, hatten auch wir kein Auto um zum Grosseinkauf zu fahren. Das, was wir nicht selber im Keller hatten, haben wir Kinder zu Fuss oder mit dem Fahrrad beim Bäcker, Metzger oder im kleinen Coop im Dorf, gekauft.

Auch den Weihnachtsbaum hat Vater immer selber im Wald geholt (wir durften das 😊).

Wenn am Heiligabend nach dem Essen alle in der warmen Stube um den Weihnachts-baum sassen, hätte man sagen können, es war besinnlich und friedlich. Der Duft der echten Kerzen, Weihnachtsguetzli auf dem Tisch, keinen „Run“ auf Geschenke, kein Handy das signalisiert, dass eine Nachricht wartet, auch Fotos hat kein Mensch gemacht…man war einfach nur da.

Ein Geschenk durften wir Kinder am 24. Dezember auspacken. Dann gab es noch eins oder auch zwei die man dann an Weihnachten aufmachen durfte. Aber was ich immer gern vom Baum stibitzt habe, das waren die Baumschmuck Schöggeli. Gibt es den Baumschmuck aus Schokolade eigentlich noch?

 Was für mich in Kanada sehr gewöhnungsbedürftig war und immer noch ist, dass man den Christbaum schon oft ende November im Haus stehen hat….natürlich einen künstlichen mit elektrischen Lichter. Die dann meistens oft auch fast den ganzen Tag über leuchten.

Aber nichts kann den Duft von echten Kerzen an einem Baum ersetzen. Wenn dann manchmal noch ein Knistern entsteht, weil ein Flämmchen einen Zweig erwärmt…

Dann riecht man Weihnachten…

 

In diesem Sinn euch allen überall auf der Welt....ruhige und besinnliche Weihnachten.


Donnerstag, 5. Dezember 2024

We si rede...

 



D’Beckerei-Sägesser

I dr Dorf Beckerei-Sägesser packt em Beck sy Frou s’Brot y und seit: „Äbä Frou Brülisouer, mir hei de dr Lade für fasch vier Wuche zue. Mir tüe üsi Bachstube chlei modernisiere und das brucht haut si Zyt.“ „Ja, isch guet,“ het d’Frou Brülisouer gseit und e länge Süfzger la gaa. „Wo söu i de i dere Zyt ömu ou mis Brot choufe? Das vom Beck isch haut gäng no s’Beschte.” „Je nu,” seit Beckersfrou, „es isch ja nume für knapp e Monet.“

 

Uf em Heiwäg ebchunnt der Frou Brülisouer Egger‘s Bethli. Me kennt sech u me grüesst sech und Frou Brülisouer fragt nache: „Sit dir hüt scho i dr Beckerei-Sägesser gsi? Sie tüe drum de ab dr nächschte Wuche dr Lade zue, Bachstube wärdi renoviert… oder so, we da nume nüt angers drhinger steckt.“ „ Ja was dir nid sägit,“ git s‘Bethli zrügg, „de muess i dänk de ou no verby. Wo chouft me de i dere Zyt, wo Sägesser‘s zue hei s’Brot? D’Nussgipfle hani haut ou am liebschte vom Sägesser-Beck.“ „Eh es sig ja nume für ne Monet, het Frou Sägesser gseit.“ Die zwo Froue verabschide sech und jedi geit ihre Wäg und macht sech ihri Gedanke.

 

Deheime i dr Chuchi packt s‘Bethli ihri Nussgipfle us. Hans, em Bethli si Maa luegt ou i d‘Chuchi und fragt: „Hesch Nussgipfle gchouft? Machsch es Gaffee? De chämti de ou grad.“ Wo die Zwöi so am Zvieri hocke seit s’Bethli: „Dr Sägesser-Beck tuet zue!“ Hans steut sis Tassli wieder ab… „So, isch es jetz by däm ou so wyt. Zerscht geit Tanksteu zue, de Poscht und jetz dr Beck. I ha gäng gmeit sis Gschäft loufi guet? Je nu so cha mes tüüsche. Aber, wo choufe mer jetz de s’Brot und Nussgipfle?“

 

Am Aabe im Bäre am Stammstisch macht die Nöiikeit vo dr Beckerei sofort d’Rundi.

Marti’s Rüedu seit: „Vo däm weiss i nüt und i ga mit em Sägesser Wernu jede Donnschtigaabe i Männerchor.“ „Ja über settegi Sache redt me haut o nid grad gärn,“ meint Sigrischt Kobi.“ Dr Bärewirt steut em Egger Hans es Bier häre u fragt: „Hans, wohär weisch du de, dass dr Sägesser zue tuet?“ Eh my Frou s’Bethli isch hüt mit däm heicho. D‘ Frou Brüslisouer heigis verzeut…d’Frou vom Beck heig is ihre grad säuber verzeut.“

Der Bärewirt fahrt sech düre Bart und seit: „So so, d’Brülisouere, ja die ghört ja sogar s’Gras wachse, da wunderets mi nüt.“

Da mischt sech eine vom Näbetisch y u seit: „Mo mou es stimmt scho, d’Beckerei isch ab dr nächschte Wuche zue. Mir boue em Sägesser- Beck si Bachstube um und drum müesst dr öies Brot für ne Monet i d’Migro go choufe…gschäch nüt bösers.“

D’Männerrundi am Stammtisch würkt fasch chlei verläge. Me luegt sech läng aa und de bricht es Glächter us….

Martis Rüedu seit: „I ha nech ja gseit i wüssi nüt vo däm, heit dr würklech z’Gfüehl dr Wernu chämti no cho singe, wenn es mit dr Beckerei bachab giengti?“

Montag, 25. November 2024

Winter

 

Es ist Winter geworden, genau zur richtigen Zeit. Seit einer Woche schneit es fast täglich. Nur gestern Sonntag (24. Nov.) da regnete es plötzlich in die weisse Pracht und der Schnee fiel in sich zusammen und es wurde sehr rutschig. Bis jetzt war es noch nie richtig kalt. Ab der nächsten Woche sind die Wettervorhersagen bis -10° in der Nacht. Ab minus -6° darf ich nicht vergessen über Nacht im Powerhouse den kleinen Heizkörper einzustecken, sonst könnte das Wasser, da wo es aus dem Boden kommt einfrieren.


Unter den grossen Tannen die nah beim Haus stehen - 3 grosse und 1 kleinere - bleibt es lange Schneefrei. Aus diesem Grund habe ich die meisten der Futterstationen für Vögel und Eichhörnchen unter diesen Bäumen platziert. Aber es gibt noch 2 andere auf der anderen Seite vom Haus. Viele Futterplätze = viele Besucher!  :-)


Jeder nimmt sich was er braucht....auch die Grouse. Sie sucht am Boden zusammen was die Vögel und die Eichhörnchen verschwenderisch fallen lassen. Es ist schön dieses "Kommen und Gehen" zu beobachten. 
Die nächsten 6 Monate werden wir uns wieder aneinander gewöhnen...ich freue mich! 





Freitag, 22. November 2024

Ein neuer Abschnitt.....


 Manu ......4 Winter zurück.....

Das Leben wird weitergehen.....

Am 19. November habe ich nun auch mein Manu-Mädchen weiterziehen lassen. Der Zeitpunkt war richtig, denn bei dem vielen Schnee, wo wir schon wieder haben, hätte Manu nicht mehr laufen können. Manu war schon länger nicht gesund. Ihr kleiner Körper war voll von Geschwüren und Beulen…innen und aussen. Auch eine starke Abnützung der Gelenke machte sich immer mehr bemerkbar. Für die Arthrose bekam Manu jeden Monat eine Spritze und solange sie keine Schmerzen hatte, sollte es ihr gut gehen. Ich hatte meinen Alltag ganz auf mein Mädchen eingestellt. Seit Chica ihr „Gschpänli“ nicht mehr mit uns war, konnte ich Manu nicht mehr lange allein lassen. Irgendwie war ich deswegen ständig unter Zeitdruck. Wenn schon der Weg nach Creston und zurück eine Stunde dauert, bleibt nicht viel Zeit übrig um Dinge zu erledigen. So fuhr ich öfters weg, dafür nicht so lange.                                                  

Jetzt bin ich ohne Hund, seit 24 Jahren bin ich ohne Hund…was sehr gewöhnungsbedürftig ist. Über die Jahre hatte ich 3 Boxer, eine Bernerin, einen Maremma und Manu, ein Border Collie – Blue Heeler Mischling. So viele verschiedene Temperamente und Charakteren. Oft verspielt, mal eigenwillig und stur und mehr oder weniger einfach im Umgang. Aber alle waren liebenswerte, treue und anhängliche Begleiter für mich. Sie bestimmten mein Leben oder besser: Ich stellte mein Leben auf meine Tiere ein, sie WAREN mein Leben.

Und jetzt? Jetzt werde ich mich mal um mich kümmern und ich habe ja noch Kater Beni. Jetzt geniesse ich mal den kommenden Winter und schau was das Leben so bringt. Ich muss erst wieder lernen nicht erst zu checken ob jemand etwas braucht, raus will, Hunger hat oder kuscheln möchte.

Gestern war ich allein --- zum ersten Mal seit Jahren oder überhaupt --- für einen Walk. Eine Stunde lang bin ich über den verschneiten Berg gewandert, es hat mir gutgetan und ich werde die täglichen Walk‘s auch weiterhin machen, halt ohne Begleitung.

Man wird sehen......

  Auf die Frage: „Und, wie geht es dir so?“ Gibt man wohl selten eine spontane, ehrliche Antwort. Klar kommt es darauf an wer, wie und wo di...