Dienstag, 23. Juli 2024

Energie Vampire...

 


Ich bin mir fast sicher, dass jeder von euch einen dieser Vampire in seinem Leben hat. Sei es im näheren Bekanntenkreis, im Verein, in der Familie und wenn’s ganz schwierig wird, als Partner. Von aussen sieht man ihnen den Vampir nicht an, erst wenn man sich länger mit ihnen beschäftigen muss, dann spürt man sie. Sie saugen dir deine Energie und bevor du richtig merkst was passiert, bis du leer, erschöpft und ausgelaugt, man geht nach diesen Attacken sprichwörtlich auf dem Zahnfleisch. Von diesen Vampiren gibt es mehr als man denkt und diese Menschen sollten nicht ohne Gebrauchsanweisung und eine Warnung auf die Nebenwirkungen, auf die Menschheit losgelassen werden. Ist man in der glücklichen Lage sich nach einer gewissen Zeit von ihnen zurückziehen zu können, oder das Gespräch am Telefon mit einer plausiblen Entschuldigung zu beenden, good for you. Mit einem Partner wird es schon schwieriger und ich weiss wovon ich schreibe.

Urs und ich müssen wegen diverser Umstände immer noch im gleichen Haus wohnen, obschon wir seit 2 Monaten getrennt sind. Eigentlich sind wir seit Jahren getrennt, aber 2 Monate sind wir jetzt offiziell. Diese Situation des Zusammenlebens während der Trennungszeit sei hier in Canada weit verbreitet - hat meine Anwältin gesagt. Grund für die Meisten ist die finanzielle Belastung. Weil es finanziell schwierig ist, wenn jeder ein Haus für sich kaufen muss. Mietobjekte die man sich mieten könnte gibt es nur wenige, meistens sind sie sehr teuer und Tiere sind nicht erlaubt. Normalerweise kauft sich jeder eine Wohnung oder ein Haus obschon die Preise hier auch nicht mehr so günstig sind wie noch vor ein paar Jahren.

Zurück zu den Vampiren…

Bestimmt gibt es Paare die das ungewollte Zusammenleben besser schaffen als Urs und ich. Zum Beispiel wenn man vernünftig miteinander reden und umgehen kann, sich respektiert und das dann auch im täglichen Leben umsetzt. Sich den Freiraum geben kann, der in dieser Situation möglich ist. Bin ich mit meinen Hundemädchen allein im Haus, ist die Energie entspannt, ruhig und harmonisch. Sobald Urs nach Hause kommt, schlägt die Stimmung um. Die Hunde sind unruhig und tigern ständig hin und her. Er muss gar nichts machen oder sagen, dasein genügt. Mich erschöpft seine Anwesenheit völlig. Nach kurzer Zeit bekommen ich einen druck im Kopf, mein Magen rebelliert und meine Energiespeicher entleeren sich in "NullKommaNichts!" Er redet auch immer so laut und immer ist eine gwisse agressivität spürbar. Nie hätte ich mir als Mensch, als Frau vorstellen können in diese Lage zu kommen. Dass ich so vieles einfach runterschlucke, nur damit man keinen Ärger produziert…immer mit Rücksicht auf meine Mädchen. Dabei sind die so sensible und merken diese Energieveränderung an mir anyway, da kann ich mir noch so viel Mühe geben. Langsam wird es mühsam, anstrengend und es kostet mich viel Energie.


Sonntag, 14. Juli 2024

Meine Mädchen plus Kater Beni


 Auf meinen letzten Blogeintrag kam vermehrt die Frage: "Ja und was ist mit deinen Tieren?" Meine Tiere...das sind Manu 13 Jahre, (links auf dem Foto) und Chica das 12-jährige Boxerli. Die beiden sind der Hauptgrund warum ich mein Leben nicht längst geändert habe. Ein Umzug wäre für die Beiden sehr schwierig, wenn nicht unmöglich.
Chica ist seit etwa 2 Jahren auf dem linken Auge blind und auch ihr Gehör ist stark beeinträchtigt. Wir haben uns auf Zeichensprache geeinigt...Chica und ich :-) Auch an ihrem Körper hat das Alter Spuren hinterlassen. Ihr Gesicht ist so grau geworden und an ihrem Körper gibt es 4 grosse Beulen. Diese kommen von einer überproduktion der Talgdrüsen. Schon Gina, eine Boxerhündin die ich in früheren Jahren hatte, wurde wegen diesem Talgdrüsenproblem operiert. Diese Beulen schmerzen nicht und sind auch sonst nicht bösartig, es ist eher wegen der Ästhetik. Natürlich habe ich mich mit unserem Vet darüber beraten und wir haben beschlossen, Chica mit Rücksicht auf ihr Alter, nicht zu operieren. 
Dann mein Maneli, meine Seele...
Manu ist so anhänglich, will immer in meiner Nähe sein. Gehe ich für ein paar Stunden weg, dann schläft sie und wartet geduldig auf meine Heimkehr. Auch sie ist vom Alter gezeichnet. Schon mehrmals musste sie sich einer Zahnbehandlung (Zähne ziehen) unterziehen, was jedes Mal sehr stressig für sie war. Nicht nur weil sie die Anästhesie schlecht verträgt, auch die Trennungsangst die sie immer schon hatte, ist für sie schlimm. Manu ist ein Rescue aus dem Tierheim und diese Trennungsangst habe ich nie therapieren können. Für eine Weile habe ich sie mit Bachblüten behandelt was ihr ein bisschen helfen konnte...aber eben nur ein bisschen. Wenn ich zuhause bin, dann begleitet sie mich einfach überall hin, dann ist ihre Welt in Ordnung. Manu hat schon länger Probleme mit den Hinterläufen, die schwächer werden. Beim letzten Röntgen vor ungefähr 2 Jahren hat man gesehen, dass Manu in fast allen Gelenken und am Rücken Arthrose hat.  Seit Jahren bekommt sie regelmässig alle 4 Wochen eine Spritze (Librela, gibt es auch in der Schweiz) das ihr die Schmerzen nehmen und die Mobilität erhalten soll. Aber da sind noch andere Sachen die nicht sind wie sie sein sollten. Ihre Leberwerte sind nicht gut und das Organ ist vergrössert. Überall in ihrem Körper hat sie Geschwüre, die nicht operabel wären...in ihrem Alter und ihren vielen Beschwerden würde man das sowieso nicht mehr tun.
Aber ihr Appetit ist nach wie vor gesund und wir machen jeden Morgen fast eine Stunde unseren Rundgang...Berghinauf...durch den Wald...Berg runter.
So lange das geht, so lange denke ich nicht darüber nach. Es kann sich jederzeit ändern, das ist mir bewusst.


Unser Lieblingsweg...

Soweit so gut, aber da ist auch noch Kater Beni. Er ist uns im Frühjahr 2018 zugelaufen und geblieben. Wenn ich hier vom Berg wegziehen würde, dann käme Beni natürlich mit mir mit, was für ihn und für mich eine Herausforderung sein würde. Beni ist in warmen Sommernächten immer draussen. Er geht auf seine Streifzüge...er ist wie man so treffend sagt: A free spirit! 
Am Tag, wenn es dann zu heiss ist oder regnet, verschläft er den ganzen Tag an einem seiner Sofaplätzchen. Wir werden das alles herausfinden müssen wie es machbar ist. Einfach wird es wohl nicht werden...aber wer sagt denn, dass die besten Lösungen die einfachsten seien?
In diesem Sinn....till next tim...



Donnerstag, 11. Juli 2024

Sprichwörter und wie wahr sie sind...

 


Ein Sprichwort sagt:

Wenn eine Situation für dich unerträglich wird dann ändere sie, 

akzeptiere sie oder verlasse sie...

Letzteres habe ich nun nach einem jahrelangen Leidensweg endlich gemacht oder besser gesagt, ich stecke noch mitten drin! Es war mir nicht möglich die Situation zu verändern schon gar nicht sie zu akzeptieren. Ich beende also die Beziehung mit Urs nach 23 Jahren und wage einen Neuanfang und... ich freue mich darauf.

Die Idee von einem Neuanfang hatte ich schon einmal im Frühling 2001, als ich mit 51 Jahren von der Schweiz nach Kanada ausgewandert bin. Auch da freute ich mich, war voll motiviert, den Kopf voller Ideen und das Herz voller Träume. Was ist davon geblieben? Eine schmerzhafte, lehrreiche Erfahrung! 

Aber ehrlich, nie habe ich damit gerechnet, dass ich mit 74 Jahren wieder vor einem Neuanfang stehen würde. Doch was weiss man schon was einem im Leben noch alles erwartet. Die Sicherheit kann uns niemand geben, dass alles so kommt wie man denkt, dass es kommen sollte. Aber ich habe wie gesagt die Wahl....etwas verändern, zu akzeptieren oder die Situation zu  verlassen. Ich habe gewählt: Ich verlasse diese toxische Beziehung und gebe meinem Leben wieder Sinn, Freude, Liebe, Harmonie und Zufriedenheit....und somit mehr Gesundheit.

Nächstes Sprichwort: 

Wer nichts wagt, der nicht gewinnt...

oder:

Den Mutigen gehört die Welt...


Ich war mutig und habe alles gewagt, habe alles auf eine Karte gesetzt, als ich mein Leben in der Schweiz aufgab um nach Kanada zu gehen. Was habe ich gewonnen? Gehört mir jetzt die Welt? Ja, mir gehört die Welt und nein ich habe nicht nur gewonnen...oder ich kann es im Moment noch nicht so erkennen. Oft muss man sich erst aus der Situation entfernen um klar die Vor-und Nachteile sehen zu können.

Jede noch so schwierige Situation hat auch ihre guten Seiten. Was habe ich hier in Kanada nicht alles gelernt, all die Möglichkeiten die Dinge zu tun, die ich in der Schweiz nie hätte tun können. Die Freiheit in und mit der Natur zu leben und mich so frei zu fühlen um dann doch gefangen zu sein. Gefangen in unbekannten Gefühlen einer ungesunden Beziehung und in Lebensum-stände die sich nicht "einfach so" ändern liessen. An all dem bin ich gewachsen, bin zu dem Menschen geworden, der ich heute bin....ich bin stolz auf mich, dass ich mir die Kraft erhalten habe, mutig und voller Zuversicht meinen Weg zu gehen.

Nächstes Sprichwort:

Der Weg ist das Ziel...

Dieser Weg hat mich oft an meine Grenzen gebracht. Ich zweifelte an mir, meinem gesunden Menschenverstand, meinen Erfahrungen, meiner Urteilsfähigkeit. Vieles ist mir auf diesem Weg bewusst geworden, auch wie stark ich in Wirklichkeit bin! Und doch habe ich eine Frage ans Universum, den lieben Gott oder wer immer dafür zuständig sein könnte:" Musste es wirklich so happig kommen damit ich es verstehe? Hätte ich es nicht auch gecheckt ohne all den Herzschmerz? Probably not! 

Diese neu entdeckte Stärke will ich nutzen und mir was Gutes tun. Ich brauche Ordnung, Harmonie und Frieden in meinem Leben, dann wird sich alles andere von selbt ergeben. Wenn ich wieder klar denken und ein "normales" Leben führen kann, dann wird sich alles zum Guten fügen....ich glaube fest daran...ich weiss es.

Nächstes Speichwort:

Du kannst nicht Heilung finden, wo du krank geworden bist...

Im Klartext heisst das, ich muss mir ein neues Zuhause suchen. Es hat lange gedauert bis ich mir das eingestehen konnte. Dieses Grundstück hier, der Sunny Hill war für all die Jahre ein ganz grosser Teil von meinem Leben aber vorallem von meinem Herzen. Diese Zeit hier wird für mich immer was besonderes bleiben...sie hat mich geprägt.

Der Berg wird und ist zum Teil schon verkauft. Es ist nicht's mehr so wie es 2001 war. Und doch gehe ich noch jeden Morgen mit meinen zwei alten Hundedamen für eine Stunde über den Berg...durch den Wald. Ich habe keinen Abschiedsschmerz, vielleicht eine leichte Wehmut, aber vorallem bin ich Dankbar. Dankbar für all die Zeit die ich hier in der Natur verbringen durfte. Noch weiss ich nicht genau, wo ich nach der Scheidung stehen werde, aber ich bin mir fast sicher, dass ich nicht hier bleiben kann...Ich überlasse mich jetzt mal dem Fluss des Lebens...bin gespannt, wohin es mich treibt...ich freue mich und sehe optimistisch in meine Zukunft...




Was such ich denn?

"Geh und schau dir die Häuser an die zum Verkauf ausgeschrieben sind, sonst weisst du nie was du willst!" So oder ähnlich sind die...